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Schauspiel Stuttgart 2010/2011
In Stuttgart wird gebaut – aber nicht nur der Bahnhof, auch das Schauspielhaus wird komplett umgestaltet. Und das Stuttgarter Schauspiel zieht um: Direkt an die Baugrube für Stuttgart 21, unter anderem in eine ehemalige Mercedes-Werkstatt. Um die neuen Spielstätten deutlich ins Bewusstsein zu bringen, bedient sich das ehrwürdige Staatstheater der lauten Optik eines klassischen Off-Theaters, und das mitten im Zentrum der städtebaulichen Auseinandersetzung, die es auch inhaltlich begleitet – Hausregisseur Volker Lösch ist einer der Initiatoren des Stuttgart21-Widerstands. Mit einem überarbeiteten, bewusst proletarisch visualisierten Corporate Design präsentiert sich das Schauspiel in Schwarzweiss und Neongrün; die geballte Arbeiterfaust strahlt über die Bahngleise, Citylightplakate und Großflächen weisen den Weg und sind gleichzeitig weithin sichtbarer Teil der urbanen Auseinadersetzung, die auch auf der Bühne ihren Niederschlag findet: Das Jahresthema der Spielzeit 2010/11 lautet aus gutem Grund Metropolis. Mit einer eigens entwickelten Typographie wird das Leitsystem über Sprühschablonen gestaltet, Schauspielerportraits blicken als Graffitis von den Fassaden, und auch der Bauzaun vor dem alten Theater wird zum Träger für kreative Botschaften.
Der Effekt: Obwohl das Schauspiel seinen Sitz mitten in der Stadt aufgeben muss, wird es mehr denn je visuell wahrgenommen – und das überarbeitete Signet wird selbst zum Politikum: Der Gemeinderat verbietet die drehbare Anbringung der Faust auf dem Dach des Schauspielhauses – aus Angst, es könnte als Gegen-Statement zum Mercedes-Stern auf dem alten Stuttgarter Bahnhof gedeutet werden.
Agentur:
Strichpunkt Design
Auftraggeber:
Staatstheater Stuttgart